Wovon essen und trinken wir die größten Mengen, für welche Lebensmittel geben wir am meisten aus und wer bestimmt eigentlich den Preis? Worauf achten wir beim Einkauf und wie gesund und regional ernähren wir uns? Und nicht zuletzt: Ist unsere ständige Versorgung mit Lebensmitteln in Österreich gesichert? Wir gehen diesen und weiteren Fragen auf den Grund.
Alkohol ist Kulturgut, Genuss-, Rausch- und Suchtmittel zugleich und in vielen Situationen in unserem Leben gegenwärtig. Die Folgen einer durchzechten Nacht für unser Wohlbefinden sind bekannt, Langzeitfolgen von Alkohol für unsere Gesundheit weniger. Österreich liegt im weltweiten Ranking des Pro-Kopf-Konsums auf Rang 36. Die Zahl der Alkoholabhängigen ist beträchtlich. Übermäßiger Alkoholkonsum ist in der EU nach Rauchen und Bluthochdruck der drittgrößte Risikofaktor für Gesundheit und Leben.
Insekten und Vögel werden immer weniger, ganze Arten verschwinden. Vermutungen, wer oder was daran schuld ist, gibt es viele. Experten überraschen im Gespräch mit Land schafft Leben, indem sie eine Ursache als klar bedeutendste nennen. Dennoch braucht es viel mehr als ein paar Maßnahmen, um noch Schlimmeres zu verhindern und unsere Umwelt wieder bunter werden zu lassen.
Die Afrikanische Schweinepest nähert sich der österreichischen Grenze. Ihr Name klingt dramatisch, das Virus kann aber nur Schweine befallen. Menschen sind nicht gefährdet, auch nicht beim Verzehr eines infizierten Schweines. Auswirkungen wird die Krankheit vor allem auf Wildschweine und die wirtschaftliche Situation von Schweinebauern und -verarbeitern haben. Kaum jemand will Schweinefleisch aus betroffenen Regionen oder Ländern, auch wenn meist nur Wildschweine und Schweine von Hobbyhaltern betroffen sind.
Über 250 Millionen Euro kostet die Entwicklung eines chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmittels. Ein Grund dafür ist das aufwändige Zulassungsverfahren. NGOs werfen den Herstellern und Behörden zu wenig Transparenz, mangelnde Unabhängigkeit und das Ignorieren von unabsehbaren Risiken der Pestizide vor. Die internationalen Hersteller sprechen von Angstmache und weisen auf Sicherheitspolster im Zulassungsverfahren hin.
Jede und jeder von uns hat unterschiedliche Ernährungsgewohnheiten. Diese unterscheiden sich einerseits in der Auswahl der Lebensmittel, die wir zu uns nehmen, aber auch in den Beweggründen, warum wir das tun. Während eine Ernährungsweise oder -form unsere langfristigen Ernährungsgewohnheiten beschreibt, sind Food Trends kurzfristiger auftretende Ernährungsmuster.
Österreichs Großküchen versorgen Schätzungen zufolge 1,8 Millionen Menschen pro Tag. Doch woher kommen die Lebensmittel, wie wurden sie erzeugt und sind sie auch gesund und schonend zubereitet? Erkennbar sein muss das nicht, Vorschriften dazu gibt es kaum. Umso wichtiger sind viele unterschiedliche Initiativen, die sich um ein Thema annehmen, das uns alle betrifft.
In Industrienationen wie Österreich nimmt die landwirtschaftlich genutzte Fläche ab. Dafür wird immer mehr Boden versiegelt. Die Bevölkerung braucht für den Anbau von Lebens- und Futtermitteln und Agrartreibstoffen viel Fläche, beansprucht diese aber zunehmend anderswo auf der Welt. Mit Folgen für Menschen und Umwelt im In- und Ausland.
CRISPR/Cas9, auch als „Genschere“ bezeichnet, ist ein Werkzeug der Pflanzenzüchtung, das erst seit 2012 verwendet wird und die Produktion unserer Lebensmittel nachhaltig verändern könnte. Forscher feiern sie, Greenpeace und Gentechnikfrei-Verbände lehnen sie ab, die EU reguliert sie seit 2018 so streng wie klassische Gentechnik. Die Hoffnungen sind groß, aber auch die Befürchtungen. Wir haben mit jenen Menschen gesprochen, die sich mit der Genschere beschäftigen.
Die Österreicher sprechen sich klar gegen Gentechnik in der Landwirtschaft aus, der Staat verbietet den Anbau und in Supermärkten gelten gentechnisch veränderte Pflanzen als unverkäuflich. Dennoch essen die meisten Österreicher Lebensmittel, in deren Produktion Gentechnik eine Rolle gespielt hat. Gentechnisch verändertes Saatgut wird vor allem in Nord- und Südamerika angebaut. Die meisten Gen-Pflanzen landen im Futter europäischer, chinesischer und nordamerikanischer Nutztiere. Die Anbaumethoden sind umstritten, unterschiedliche Quellen berichten von gravierenden Folgen für Menschen und Umwelt.
Kein anderes Pflanzenschutzmittel ist so bekannt und wird so emotional diskutiert wie das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat. Umweltschutzorganisationen verweisen auf eine Einstufung der WHO, die es im Gegensatz zum deutschen Bundesinstitut für Risikobewertung und Behörden in weiteren Ländern als “wahrscheinlich krebserregend” einstuft. Österreichische Bauern geben zu Bedenken, dass sich ein Glyphosat-Verbot sogar negativ auf die Umwelt auswirken könnte.
Kälbertransporte: Kuhhandel über EU-Grenzen hinweg
Tiertransporter bringen österreichische Kälber über weite Strecken nach Spanien und Italien. Der Weg führt manchmal weiter in Drittstaaten, wo sie oft bei vollem Bewusstsein geschlachtet werden. Tierschutzvereine und breite Teile der Bevölkerung fordern daher ein Ende der Transporte in Drittstaaten. Doch reicht ein Verbot nicht aus: Ein Umdenken im Konsum von Kalbfleisch muss in Österreich geschehen.
Kaum ein Thema wird im Zusammenhang mit der Klimakrise heftiger diskutiert als die Rolle der Landwirtschaft. Das ist kein Zufall. Schon die Frage, ob die Landwirtschaft Täterin oder Opfer, Problemkind oder Schlüssel zur Lösung ist, wird innerhalb der Wissenschaft alles andere als einhellig beantwortet. Experten sagen, sie sei weder nur das eine noch nur das andere, oder wenn man so will: sie sei alles zusammen.
Lebensmittelverschwendung: Vom (Über-)Lebensmittel zum Wegwerfprodukt
Rund ein Drittel der produzierten Lebensmittel landet weltweit im Müll. Österreich ist Mittäter der Verschwendung und verantwortlich für rund eine Million Tonnen vermeidbarer Lebensmittelabfälle im Jahr. Damit erlebt das Lebensmittel im 21. Jahrhundert einen drastischen Wertverlust.
Immer mehr Menschen möchten wissen, woher ihre Lebensmittel kommen, ob sie umweltfreundlich und gentechnikfrei hergestellt wurden und wie es den Menschen und Tieren geht, die entlang der Wertschöpfungskette an der Produktion des Lebensmittels beteiligt sind. Verpackungen geben uns offene und versteckte Hinweise, gleichzeitig verschweigen sie mitunter Wesentliches. Die einen Angaben sind unmissverständlich, andere können irreführend sein.
Auch Pflanzen haben Hunger und brauchen Nährstoffe, um heranzuwachsen. Wir zeigen und beschreiben, wie Nährstoffe zu den Pflanzen kommen, wie die unterschiedlichen Düngemittel funktionieren, warum tierische wie menschliche Ausscheidungen sehr wertvoll sein können, welche Nährstoffkreisläufe und -sackgassen es gibt und wie Wasser und Umwelt gefährdet und geschützt werden.