Corona und die Lehren daraus für unsere Selbstversorgung

17.03.2020 / Landwirtschaft & Lebensmittelproduktion, Lebensraum & Nachhaltigkeit

Corona zeigt die Verwundbarkeit von Ländern, die die Produktion bzw. Teile der Produktionskette von lebensnotwendigen Gütern ins billiger produzierende Ausland verlagert haben. Nachdem das in unterschiedlichem Ausmaß praktisch alle Länder getan haben, zeigt es die Verwundbarkeit dieses Systems selbst. Das führt uns die Krise jetzt klar vor Augen. 

Stehen drei von vier Containern in China und dort die Bevölkerung unter Quarantäne, dann kommt dieses globale Nervensystem zum Erliegen. Noch halten sich die Auswirkungen davon für uns in Österreich in Grenzen. Jetzt zeigt sich, wie wertvoll eine weitgehende Selbstversorgung etwa bei Lebensmitteln ist. Unsere Regale sind voll, sieht man von Klopapier ab, was nur beweist, dass bei so manchen in der Krise dann doch die Drähte durchbrennen. Aber, dass wir noch Klopapier brauchen, ist ein gutes Zeichen. Ein Zeichen dafür, dass alles, was dessen Gebrauch vorgelagert ist, nämlich Einkauf, Anlieferung und Produktion von Lebensmitteln funktioniert. 

"Stehen drei von vier Containern in China..."

 

Krisen bieten zumindest die Chance, die Verletzlichkeit von Versorgungssystemen zu erkennen. Die Chance, das trügerische Gefühl, dass alles super funktioniert, ernsthaft zu hinterfragen und entsprechende Lehren daraus zu ziehen. Corona ist ein Virus. Wer dessen Angriffe übersteht, der ist immun dagegen. Ein überstandenes Virus macht stärker. Was, wenn nach Corona ein ganz anders Virus viral geht? Das Virus der Vernunft? Das Virus der Verantwortlichkeit?

"Wir müssen neue Wege hin zu einer besseren und echten Ausgestaltung einer Selbstversorgung gehen"

Die Chance, das trügerische Gefühl, dass alles super funktioniert, ernsthaft zu hinterfragen und entsprechende Lehren daraus zu ziehen. Corona ist ein Virus. Wer dessen Angriffe übersteht, der ist immun dagegen. Ein überstandenes Virus macht stärker. Was, wenn nach Corona ein ganz anders Virus viral geht? Das Virus der Vernunft? Das Virus der Verantwortlichkeit? Auf unsere Lebensmitteversorgung bezogen, hieße eine durch Corona klug gewordene Vernünftigkeit, dass die Zusammenarbeit aller Beteiligten NACH der überstandenen Krise angesagt wäre. Ein Verantwortungsgefühl aller maßgeblichen Player füreinander. Unserer Bauern, Verarbeiter, Händler und Großhändler, der Verantwortlichen in Gastronomie und Hotellerie und von uns allen als Konsumenten und Gäste. Corona macht klar: Wir müssen neue Wege hin zu einer besseren und echten Ausgestaltung einer Selbstversorgung gehen.