Was legt das Christkind heuer in die Tonne?
18.12.2020 / Essen & bewusster Konsum, Ernährung & Gesundheit, Lebensraum & Nachhaltigkeit
Reste vom Festtagsbraten, halbe Knödel und Kuchenstücke: Zur Weihnachtszeit landen jedes Jahr tonnenweise wertvolle Lebensmittel im Müll. Land schafft Leben und Zero Waste Austria versorgen dich daher mit 10 Tipps für weniger Lebensmittelmüll zur Weihnachtszeit.
Genuss und Überfluss gehen oft Hand in Hand – und das vor allem zur Weihnachtszeit. Denn Schluss mit dem Genuss ist spätestens dann, wenn die Reste vom Festessen in der Tonne landen. Und wenn wir uns ganz ehrlich sind: Die Lebensmittel hat nicht das Christkind dort hineingelegt. Mit diesen 10 einfachen Tipps können wir uns selbst für weniger Lebensmittelmüll zur Weihnachtszeit entscheiden:
1) Bewusst für das Festessen einkaufen
Am besten ist es, die Einkaufsmenge nach der Anzahl der Gäste zu kalkulieren und dann eine Einkaufsliste zu schreiben. So landet bestimmt nicht zu viel im Einkaufskörberl. Bei frischen Produkten lohnt es sich außerdem, diese kurz vor den Feiertagen einzukaufen, damit sie nicht schlecht werden.
2) Lebensmittel richtig lagern
Wer dem Einkaufstrubel – und das macht gerade in Zeiten der Corona-Pandemie Sinn – am 23. Dezember entgehen möchte und daher früher einkaufen geht, sollte auf eine geeignete Lagerung von Lebensmitteln wie Obst und Gemüse achten. Ein „heißer“ Tipp für Salat: Einfach den Salathäuptel in ein feuchtes Geschirrtuch einwickeln – so bleibt er lange knackig! Äpfel lassen sich am besten kühl (bei 2 bis 4 Grad) und getrennt von anderen Lebensmitteln lagern. Kartoffeln mögen es kühl (4 bis 10 Grad), luftig und trocken. Mehr Tipps zur Lagerung gibt es hier:
3) Unverpackt einkaufen
Nicht nur Lebensmittel-Müll, sondern auch Verpackung lässt sich in der Weihnachtszeit sparen: Besonders bei Obst und Gemüse lohnt es sich, zu losen Produkten zu greifen. So spart man Verpackung und schützt die Umwelt und damit den eigenen Lebensraum.
4) Lebensmittel unterm Weihnachtsbaum
Wer seine Lieben zu Weihnachten gern kulinarisch verwöhnt, legt am besten Lebensmittel unter den Christbaum, die sich gut halten. Das können zum Beispiel Chutneys aus heimischem Obst wie etwa Äpfeln und Gemüse oder auch Marmeladen sein.
5) „Von der Knolle bis zum Blatt“
Schon mal Radieschen- oder Karottengrün probiert? In den meisten Haushalten landet der grüne Teil von Knollen und Rüben im Müll. Dabei kann man auch diesen verwenden und tolle Gerichte daraus zubereiten.
Hier findest du leckere Rezepte:
Kräuter-Polenta-Laibchen auf Karottengrün
Rezepte mit Radieschengrün: Suppe, Smoothie oder Pesto
Zum Snacken beim Kochen bietet sich außerdem der Stiel des Brokkolis an. Einfach schälen, in Sticks schneiden und neben dem Kochen wie Kohlrabi knabbern. Wer mag, kann auch eine cremige Suppe daraus kochen.
6) Restl-Essen und Einfrieren
Jedes Gericht hat das Recht auf ein zweites Leben: So lassen sich aus wirklich jedem Festtagsbraten und jedem Semmelknödel Aufläufe oder Schmarren zaubern, die auch am nächsten Tag noch gut schmecken. Und im Falle des Falles, kann man einen Teil des Gerichts auch einfrieren und später genießen.
7) Essen tauschen
Du hast genug vom Festessen gehabt? Vielleicht haben ja deine Nachbarn etwas anderes Leckeres gekocht und ihr könnt tauschen. Auch in Zeiten von Corona lässt sich so ein Tausch kontaktlos organisieren und bringt nicht nur ein neues Gericht, sondern vielleicht auch eine neue Idee für das nächste Jahr auf den Teller.
8) Essen schenken
Sind Lebensmittel übriggeblieben, Festgäste nicht gekommen oder du hast dich schlicht und einfach beim Kochen mit der Menge verschätzt? Dann gibt es die Möglichkeit, Lebensmittel an karitative Einrichtungen zu spenden. In einigen Städten gibt es außerdem sogenannte „Fairteiler“, also Kühlschränke mit übrigen Lebensmitteln, in denen man Essen für andere bereitstellen kann.
9) Nicht auf das MHD, sondern auf die Sinne verlassen
Sind noch ein paar Zutaten übriggeblieben, die mittlerweile das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) überschritten haben, verlass dich auf deine Sinne: Riech nochmal am übrigen Joghurt, das du nicht mehr für das Dessert gebraucht hast, oder probiere ein Stück vom Käse, den du dann doch nicht auftischen wolltest. Vielleicht lässt er sich ja noch beim Silvester-Raclette einsetzen.
10) Bewusst genießen
Der simpelste und doch gleichzeitig schwierigste Tipp kommt am Schluss: Führe dir vor dem ersten Bissen nochmal bewusst vor Augen, was hinter deinen Lebensmitteln steckt. Vom Samen bis zur Pflanze hatte dein Obst und Gemüse einen weiten Weg zurückgelegt, Bäuerinnen und Bauern haben Arbeit in die Ernte gesteckt und sich um die Tiere gekümmert, die schließlich in Form eines Bratens vor dir liegen. Genieße also bewusst, denn: Wer wertschätzt, verschwendet weniger.
Du hast Hunger auf Lebensmittel-Wissen bekommen und möchtest mehr über die Arbeit der Bäuerinnen und Bauern erfahren? – Dann lies dich ein:
… und wenn du mehr darüber lernen möchtest, wie du Müll vermeiden kannst, schau doch mal bei Zero Waste Austria vorbei.
Wir wünschen dir FROHE WEIHNACHTEN!