Tag des Geflügels: Hühnerfleisch wird immer beliebter
18.03.2022
Zum Tag des Geflügels am 19. März nimmt der Verein Land schafft Leben die österreichische Produktion des Hühnerfleischs sowie dessen Konsum unter die Lupe.
Puten, Gänse, Enten, Hühner: Sie alle gehören zur Kategorie Geflügel. In Österreich wird vor allem das Hühnerfleisch gerne gegessen. Während der Fleischkonsum insgesamt in Österreich eher abnimmt, konsumieren wir immer mehr Hühnerfleisch. Die Österreicherinnen und Österreicher aßen davon im Jahr 2020 ungefähr 9,5 Kilogramm pro Kopf. Der Verein Land schafft Leben zeigt drei Fakten zur österreichischen Geflügelbranche auf.
Die Herausforderung mit den Teilen
Österreich kann sich zu 88 Prozent mit Hühnerfleisch selbst versorgen, wobei einige Teile beliebter sind als andere. Grundsätzlich hat jedes Huhn eine Brust, zwei Flügel und zwei Keulen. Besonders beliebt ist bei den Konsumentinnen und Konsumenten im Handel wie auch in der Gastronomie das Brustfleisch. Bei steigender Tendenz macht es rund 46 Prozent des gesamten Verkaufswertes im Lebensmitteleinzelhandel aus, die Keulen knapp ein weiteres Viertel. Ganze beziehungsweise halbe Hühner hingegen werden immer seltener gekauft. Mit ein Grund dafür sind die immer kleiner werdenden Haushalte. Die Verarbeitungsbetriebe stellt das vor eine Herausforderung: Sie müssen neue Produkte und Konzepte entwickeln, um alle Teile des Huhns zu verkaufen. Österreichisches Hühnerfleisch wird auch exportiert, hauptsächlich ins EU-Ausland.
Strenge Haltungsregelungen
In keinem anderen EU-Land haben Masthühner in konventioneller Haltung laut Gesetz so viel Platz wie in Österreich. Neben Einstreu, Futter und Stallklima ist vor allem auch der Platz pro Huhn im Stall vorgegeben: In der EU gibt es eine Mindestvorschrift für die Haltung von Masthühnern. Diese schreibt vor, dass auf einem Quadratmeter 33 Kilogramm Hühner stehen. Ausnahmeregelungen erlauben maximal 42 Kilo. Die österreichische Tierhaltungsverordnung limitiert das Gewicht an Hühnern pro Quadratmeter auf 30 Kilo. Bei einem Huhn von ungefähr zwei Kilogramm sind das ungefähr 14 ausgewachsene Tiere auf einem Quadratmeter. Bis zur Abholung für die Schlachtung darf dieses Limit nicht überschritten werden.
„Laut EU-Vorschrift dürfen umgerechnet bis zu 20 Tiere auf einem Quadratmeter gehalten werden. In Österreich sind es ‚nur‘ rund 14. Auch das ist viel, dennoch haben heimische Hühner deutlich mehr Platz – ein guter Grund, um beim Einkauf auf die Herkunft des Fleisches zu achten. Denn nur, wenn wir die Produktion im eigenen Land haben, können wir auch die Produktionsbedingungen weiter beeinflussen,“ sagt Hannes Royer, Obmann des Vereins Land schafft Leben. Im Bio-Bereich dürfen EU-weit auf einem Quadratmeter maximal 21 Kilo Hühner stehen. Das entspricht etwa zehn Tieren.
Was passiert mit den männlichen Küken?
Hühnerfleisch ist das Fleisch geschlachteter männlicher und weiblicher Hühner. Ein Großteil des verkauften Frischfleisches kommt von Hühnern, die ausschließlich für die Mast gezüchtet und aufgezogen wurden. Ausnahmen sind die sogenannten „Bruderhähne“, die aufgezogenen männlichen Küken aus der Legehennenzucht.
Das umstrittene Aussortieren der männlichen Küken ist ausschließlich in der Eier-Produktion Thema. Die männlichen Tiere können keine Eier legen und setzen viel langsamer Fleisch an als Mastrassen, deshalb wird der Großteil aussortiert. Die Branche hat sich geeinigt, dass seit Beginn diesen Jahres sämtliche männliche Küken entweder als Futterküken verwendet oder aufgezogen werden müssen.
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