Warum wird die Butter teurer?
02.12.2024 / Landwirtschaft & Lebensmittelproduktion
Ist dir aufgefallen, dass der Butterpreis in den letzten Wochen angestiegen ist? Warum es dazu gekommen ist, lässt sich nicht mit einem einzigen Aspekt beantworten. Es hängt aber vor allem mit der verfügbaren Milch- beziehungsweise Rahmmenge zusammen. Hier ein Überblick über einige der wichtigsten Faktoren:
Im heurigen Frühjahr wurden für den Herbst große Milchmengen und somit auch große Buttermengen prognostiziert, das Gegenteil war aber der Fall: Europaweit ist die Menge an produzierter Milch zurückgegangen.
Hinzu kommt, dass das Wetter die Inhaltsstoffe der Milch beeinflusst hat. Kühe mögen gerne ausgeglichenes, beständiges Wetter und sind kein Freund von Wetterumschwüngen, Hitze und starken Niederschlägen. Dieses Jahr war aber genau das der Fall und somit ist der Anteil an Fett und Eiweiß in der Milch gesunken. Das führt zu einer geringeren Rahmausbeute, was wiederum für eine geringere Butterausbeute sorgt. Die Nachfrage nach Butter ist jedoch immer noch hoch – deshalb steigt der Preis.
Auch die sogenannte Butterbörse spielt eine Rolle bei den teureren Preisen. Unter anderem wird nämlich der internationale Butterpreis durch die (nicht) verfügbare Buttermenge beeinflusst. Und dieser internationale Butterpreis hat Auswirkungen auf unsere nationalen Butterpreise.
Ein weiterer Faktor ist die Blauzungenkrankheit. Dabei handelt es sich um eine Viruserkrankung bei Wiederkäuern, die beinahe weltweit vorkommt. Im Oktober sind – nach einigen Jahren Pause – die ersten Fälle in Österreich aufgetreten. Es gibt verschiedene Typen, derzeit verbreitet sich der sogenannte BVT-3, der einen vergleichsweise schweren Krankheitsverlauf mit sich bringt. Unter anderem leiden die Tiere an Fieber, bei erkrankten Rindern kommt es meist zu einem starken Leistungsrückgang. Dadurch fehlt europaweit gesehen eine große Menge an Milch, die wiederum die Menge an Butter beeinflusst, die produziert werden kann.
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Warum die Butter teurer wird, hat also vielerlei Gründe. Aber wie stark wirkt sich die Preiserhöhung nun tatsächlich auf unsere Geldbörse aus? Pro Kopf verbrauchen wir jährlich etwa fünf Kilogramm Butter. Die Mehrkosten betragen also einige wenige Euro pro Jahr. Somit fällt der Anstieg des Butterpreises gar nicht so sehr ins Gewicht, wie man vielleicht denken mag. Und auf Preiserhöhungen folgt in der Marktwirtschaft im Regelfall auch immer wieder die Entspannung.
Vielleicht ist der höhere Butterpreis auch eine gute Gelegenheit, sich Gedanken darüber zu machen, was alles hinter diesem Lebensmittel steckt. Um ein Kilogramm Butter herstellen zu können, braucht es etwa 25 Liter Milch. Und den meisten von uns ist vermutlich gar nicht bewusst, was es alles an Zeit und Arbeit braucht, um diese 25 Liter überhaupt in der Molkerei verarbeiten zu können.
In diesem Sinne: Lass dir das nächste Butterbrot besonders gut schmecken!
Du willst mehr zum Thema Butterpreise erfahren? Dann hör rein in unsere „Shorts“-Episode mit Robert Leitner: