Erntehelfer: Häufig aus Osteuropa, so gut wie keine Österreicher
Ohne Erntehelfer und Saisoniers funktioniert ein spezialisierter Salatbetrieb nicht. Auch wenn eine Reihe von Landmaschinen in der Kulturführung und technische Apparaturen in Verarbeitung und Verpackung zum Einsatz kommen, bleibt immer noch viel Handarbeit. Vor allem die sehr aufwändige Erntearbeit braucht viele fleißige Hände. Diese rekrutieren Österreichs Salatproduzenten häufig aus osteuropäischen EU- und Drittländern wie der Ukraine oder Moldawien. Österreicher, so heißt es unisono aus der Branche, wären dafür nicht zu haben. Zu hart die Arbeit zu unattraktiv der Lohn. Außer Familienangehörigen der Produzenten finden sich daher keine Einheimischen auf Österreichs Salatfeldern.
Dafür aber seit einigen Jahren eine wachsende Anzahl an anerkannten Flüchtlingen. In Oberösterreich berichtet LK-Mitarbeiter Stefan Hamedinger von einer entsprechenden Initiative zur kurzfristigen Abdeckung von Erntespitzen. Diese wurde von der Landwirtschaftskammer in Zusammenarbeit mit dem AMS ausgearbeitet. Hamedinger weiß sowohl von sehr positiven wie gegenteiligen Erfahrungen zu berichten. Im Jahr 2016 konnten aus einem Bewerberpool von 800 ca 90 in ein ganzjähriges Beschäftigungsverhältnis vermittelt werden. Auch auf den für unsere Videodrehs besuchten Betrieben von Bio-Landwirt Günther Achleitner und dem Eisberg-Marktführer Josef Wieser trafen wir Mitarbeiter mit Asylstatus an.
Convenience im Vormarsch
Die stark veränderten Haushaltsstrukturen und soziodemographischen Rahmenbedingungen generell führen beim Salatkauf zu einer eindeutigen Verschiebung Richtung essfertig abgepackter Ware, sogenannten Convenience-Salaten. Eine immer breiter werdende Palette an Salatmischungen nimmt immer mehr Regalfläche in Anspruch. Noch sei der Eisbergsalat, der als relativ “bedienerfreundlich”, dem Häuptelsalat längst den Rang abgelaufen hat, das meist verkaufte Salatprodukt laut Michael Fellner, Zentraleinkäufer für Obst und Gemüse bei Hofer. Aber Convenience-Salate befinden sich auf der Überholspur. Fellner glaubt dennoch nicht, dass in absehbarer Zeit Frischsalate und regionale Spezialitäten wie der Grazer Krauthäuptelsalat völlig vom Convenience-Salat aus den Hofer-Regalen verdrängt werden, wie dies in anderen europäischen Ländern bereits der Fall ist.