Ende und Anfang - der Erntezeitpunkt

Traktor fährt auf Feld mit reifen Zwiebeln | © Land schafft Leben

Wenn der grüne Teil der Zwiebelpflanze abstirbt und umknickt, beginnt der Bauer mit der Ernte. Das ist bei der Sommerzwiebel ungefähr Ende August bis Ende September. Die Winterzwiebel wird schon Ende Juni erntereif, weil sie den Winter über im Feld war und bereits im Herbst davor herangewachsen ist. Das beste Wetter für die Zwiebelernte ist kein Schönwetter. Am besten sollte es wolkig und windig sein. Stehende Hitze und zu starke Sonneneinstrahlung schaden den Zwiebeln, wenn sie nicht mehr in der Erde sind und zum Trocknen am Feld liegen.

Ernten

Traktor erntet zwiebel | © Land schafft Leben

Der bereits abgestorbene, grüne Teil der Pflanze wird zerkleinert, bleibt am Feld und wird später eingearbeitet, nur die Zwiebelknolle wird geerntet. Das alles erfolgt mit einem Traktor und den entsprechenden Erntemaschinen. Die Zwiebeln werden nach dem Herausholen aus der Erde zunächst für drei bis zehn Tage in Reihen am Feld abgelegt und vorgetrocknet. Mit Förderbändern werden sie noch am Feld in Kisten verladen.

Trocknen und Lagern

Rote Zwiebeln lagern in Holzkiste | © Land schafft Leben

Meistens werden die Kisten unter Dach gelagert und die Zwiebeln dabei natürlich getrocknet. Manche Betriebe verwenden eine Trocknungsmaschine. Die Zwiebeln dürfen nicht unter null Grad gelagert werden, weil sie sonst gefrieren und verderben. Für eine lange Lagerung braucht man ein Kühllager mit knapp über null Grad. Wegen dem hohen Energieaufwand ist das die teuerste Form der Lagerung. Dafür kann man darin Zwiebeln, die im Herbst geerntet werden, bis ins Frühjahr des nächsten Jahres einlagern und eine fast ganzjährige Versorgung Österreichs mit österreichischen Zwiebeln ermöglichen.

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Fast durchgehend heimische Zwiebeln

Zwiebeln lassen sich wie Karotten und Kartoffeln relativ gut lagern. Daher können die Österreicher fast das ganze Jahr über Zwiebeln aus Österreich kaufen. Importierte Zwiebeln werden benötigt, wenn die letzten Sommerzwiebeln des Vorjahres verkauft wurden und noch keine Winterzwiebeln geerntet werden können. Noch vor gut 15 Jahren war eine ganzjährige Versorgung mit heimischen Zwiebeln keine Selbstverständlichkeit.

Weg zum Konsumenten

Die Bauern verkaufen entweder direkt an den Lebensmittelhandel oder gesammelt über eine Erzeugerorganisation. Andere liefern an Zwischenhändler oder direkt an einen Abnehmer im Ausland. Bei Zwiebeln gibt es keine “Premium-Schiene”, die höhere Preise bietet oder anspruchsvollere Kunden anspricht. Bio-Zwiebeln sind teurer, weil die Bauern im langjährigen Schnitt etwa die Hälfte weniger Ertrag pro Hektar ernten können.