Maul- und Klauenseuche: Wir alle können mithelfen!

11.04.2025 / Landwirtschaft & Lebensmittelproduktion

Die Maul- und Klauenseuche (MKS) breitet sich in Europa aus. Bislang ist Österreich verschont geblieben. Damit das möglichst lange so bleibt, ist auch unser aller Mithilfe gefragt. Wir haben konkrete Tipps.

Zunächst   beantworten   wir   aber   einige   Fragen   zur   Seuche:   Was   genau   ist   diese Krankheit?   Kann   sie   auch   für   uns   Menschen   gefährlich   werden?   Und   können Lebensmittel mit dem Virus kontaminiert sein?

Was ist die Maul- und Klauenseuche?

Die MKS ist eine hochansteckende Viruserkrankung von Klauentieren. Sie kann Nutztiere wie Rinder, Büffel, Schweine, Ziegen und Schafe, aber auch Zoo- und Wildtiere wie Hirsche, Wildschweine oder Antilopen betreffen. Die MKS verursacht – wie der Name sagt – unter anderem schmerzhafte Blasen im Maulbereich, an den Klauen und am Euter der Tiere. Weitere Symptome können Lahmheit und Appetitlosigkeit sein. Je nach Tierart sterben bis zu fünf Prozent der erkrankten Tiere, bei Jungtieren liegt die Sterblichkeitsrate höher.

 

Wo tritt die Maul- und Klauenseuche aktuell auf?

Das Virus der MKS kommt – mit Ausnahme von Neuseeland – weltweit vor. In der Türkei, im Nahen Osten und in Teilen Afrikas, Asiens und Südamerikas tritt MKS immer wieder gehäuft auf. In Österreich gab es seit 1981 keine Fälle mehr. Am 10. Jänner 2025 meldete das benachbarte Deutschland einen Ausbruch auf einem Wasserbüffel-Betrieb. Seit dem 7. März gab es in Ungarn und auch der Slowakei Ausbrüche. In zwei Fällen reicht die Überwachungszone bis nach Österreich herein, was bestimmte Sicherheitsvorgaben zur Folge hat. 

Was passiert mit den infizierten Tieren?

Eine Impfung gegen MKS ist in der EU verboten, erkrankte Tiere können auch nicht behandelt werden. Positiv auf MKS getestete Tiere müssen, wie alle weiteren empfänglichen Tiere des betroffenen Betriebs, getötet werden. So soll verhindert werden, dass sich das Virus ausbreiten kann. In Österreich und der EU müssen Verdachtsfälle der MKS gemeldet werden.

 

Ist die Maul- und Klauenseuche auch für den Menschen gefährlich?

Nein, die Maul- und Klauenseuche ist für uns Menschen nicht gefährlich. Laut AGES (Österreichische Agentur für Ernährungssicherheit) ist weder eine Infektion über den Verzehr von Lebensmitteln noch eine Übertragung von Mensch zu Mensch bekannt. Gelegentlich kann eine Infektion bei Menschen auftreten, die unmittelbar und intensiv Kontakt mit erkrankten Tieren hatten. Zu einer Erkrankung führt diese aber in der Regel nicht. 

Welchen Beitrag können Konsumentinnen und Konsumenten leisten?

Jede und jeder kann mithelfen, das Risiko zu minimieren – etwa mit diesen Verhaltensweisen:
-    Fremde Ställe und Weiden derzeit nicht betreten beziehungsweise genau auf hygienische Sicherheitsmaßnahmen achten.
-    Keine Mitnahme von rohen tierischen Lebensmitteln aus den Risikogebieten Ungarn und Slowakei – diese ist auch per Gesetz verboten. 
-    Tierische Lebensmittel nicht verfüttern, Reste sachgerecht entsorgen und nicht etwa entlang von Straßen, an Rastplätzen oder in Wiesen zurücklassen – andere Tiere könnten diese fressen und sich anstecken.
-    Haustiere wie Hunde sollten ausreichend Abstand zu Weidetieren halten, da sie die Krankheit übertragen könnten. 

 

Derzeit sind übrigens neben der Maul- und Klauenseuche auch die Blauzungenkrankheit, die Afrikanische Schweinepest und die Vogelgrippe im Umlauf. Alle diese Tierseuchen sind anzeigepflichtig. Einen Überblick über diese Tierkrankheiten gibt Ulrich Herzog vom Gesundheitsministerium in Episode #225 von „Wer nichts weiß, muss alles essen“.

Das könnte dich auch interessieren

bio huhn | © Land schafft Leben, 2016
Vogelgrippe - Antworten auf die brennendsten Fragen
Mehr erfahren
Ferkel in Vollspaltensystem | © Land schafft Leben
Wann wird der Vollspaltenboden in der Schweinehaltung verboten?
Mehr erfahren
Frau bereitet eine Jause mit Butter, Weckerl Apfel und Nüssen zu | © Land schafft Leben
Warum wird die Butter teurer?
Mehr erfahren
Felder und Weingärten im Winter | © Pexels
Es wird warm: Warum wir für unser Essen kalte Winter brauchen
Mehr erfahren