Maul- und Klauenseuche: die wichtigsten Infos
14.03.2025 / Landwirtschaft & Lebensmittelproduktion
Die Maul- und Klauenseuche (MKS) breitet sich aus: Aber was genau ist diese Krankheit? Kann sie auch für uns Menschen gefährlich werden? Und können Lebensmittel mit dem Virus kontaminiert werden? Wir beantworten die brennendsten Fragen:
Was ist die Maul- und Klauenseuche?
Die MKS ist eine hochansteckende Viruserkrankung von Klauentieren. Sie kann Nutztiere wie Rinder, Büffel, Schweine, Ziegen und Schafe, aber auch Zoo- und Wildtiere wie Hirsche, Wildschweine oder Antilopen betreffen. Die MKS verursacht – wie der Name sagt – unter anderem schmerzhafte Blasen im Maulbereich, an den Klauen und am Euter der Tiere. Weitere Symptome können Lahmheit und Appetitlosigkeit sein. Je nach Tierart sterben bis zu fünf Prozent der erkrankten Tiere, bei Jungtieren liegt die Sterblichkeitsrate höher.
Wo tritt die Maul- und Klauenseuche aktuell auf?
Das Virus der MKS kommt – mit Ausnahme von Neuseeland – weltweit vor. In der Türkei, im Nahen Osten und in Teilen Afrikas, Asiens und Südamerikas tritt MKS immer wieder gehäuft auf. In Österreich gab es seit 1981 keine Fälle mehr. Am 10. Jänner 2025 meldete das benachbarte Deutschland einen Ausbruch auf einem Wasserbüffel-Betrieb. In Ungarn kam es am 7. März 2025 auf einem Milchviehbetrieb zum Ausbruch der MKS.
Was passiert mit den infizierten Tieren?
Eine Impfung gegen MKS ist in der EU verboten, erkrankte Tiere können auch nicht behandelt werden. Positiv auf MKS getestete Tiere müssen, wie alle weiteren empfänglichen Tiere des betroffenen Betriebs, getötet werden. So soll verhindert werden, dass sich das Virus ausbreiten kann. In Österreich und der EU müssen Verdachtsfälle der MKS gemeldet werden.
Sind Menschen gefährdet?
Der Erreger der MKS kann vereinzelt auch auf Menschen übergehen. Betroffene Personen hatten meist engen und intensiven Kontakt mit erkrankten Tieren oder dem Virus. Beim Menschen führt die Infektion in der Regel jedoch kaum zu Erkrankungen.
Können Lebensmittel mit dem Virus kontaminiert werden?
Von pasteurisierter Milch, Milchprodukten sowie Fleisch geht, wie von allen anderen unter modernen hygienischen Bedingungen hergestellten Lebensmitteln, für Menschen keine Gefahr aus. Sie können bedenkenlos verzehrt werden.
Wie kann ich unterstützen?
MKS kann aber von Tier zu Tier durch Lebensmittelreste – wie zum Beispiel Wurstsemmeln oder Wurstwaren – übertragen werden. Landen diese in einem Mülleimer in der Natur und werden von Wildschweinen gefunden und gefressen, kann dies zur Ausbreitung beitragen. Lebensmittel sollten also immer so entsorgt werden, dass Tiere keinen Zugang zu ihnen erhalten.
Derzeit sind übrigens neben der Maul- und Klauenseuche auch die Blauzungenkrankheit, die Afrikanische Schweinepest und die Vogelgrippe im Umlauf. Alle diese Tierseuchen sind anzeigepflichtig.