Wo die Ferkel geboren werden
Jedes einzelne Mastschwein wird als Ferkel vom Bauern erworben oder beim Bauern geboren und dann für die Fleischerzeugung gemästet. Die Zuchtsau war 115 Tage trächtig und hat das Ferkel auf natürliche Weise, mit allen Mühen einer Geburt, zur Welt gebracht. Die Ferkelproduktion ist aufwändig. Während ein konventionelles Mastschwein während seines ganzen Lebens im Stall eine halbe Stunde Stall-Arbeit vom Bauern erfordert, braucht die Betreuung einer Zuchtsau 20 Stunden pro Jahr. 100 Zuchtsauen ergeben im modernen System der Ferkelproduktion in etwa eine 40-Stunden-Woche eines Bauern.
Die einen Betriebe erzeugen nur Ferkel, andere halten nur Mastschweine und wieder andere machen beides. Werden die Ferkel dort gemästet, wo sie geboren wurden, spricht man von einem geschlossenen Betrieb. Der Großteil davon wurde auch hier geboren. AMA-Gütesiegel-Schweine müssen von der Geburt an ihr ganzes Leben in Österreich verbringen.
Ein Zuchtsau-Leben
In der Zucht unterscheidet man zwischen Zuchtbetrieben, die Zuchtsauen und -eber erzeugen, und Ferkelproduzenten, die Mastferkel erzeugen. Mit sechs Monaten wird eine Jungsau geschlechtsreif, mit acht Monaten wird sie erstmals belegt, 115 Tage ist sie trächtig. Im Schnitt hat sie 2,2 Würfe pro Jahr sechs im Leben. Normalerweise wird eine Zuchtsau mit drei bis vier Jahren geschlachtet, wenn ihre Fruchtbarkeit und die Zahl der geborenen Ferkel zurückgeht. Dann wird sie meist zu Wurst verarbeitet.
Zwischen jeder Besamung und jedem Absetzen der Ferkel durchläuft die Zuchtsau einen Zyklus mit drei Stationen. Alle drei befinden sich am selben Bauernhof. Die Sauen wandern in Gruppen von einer Station zur nächsten. Es werden nicht alle auf einmal besamt, weil sonst alle gleichzeitig Ferkel bekommen würden und viel mehr Abferkelbuchten benötigt würden. Ein Drei-Wochen-Rhythmus sorgt dafür, dass die meisten Stallräume belegt sind.
Im Deckzentrum werden die Sauen besamt. Selten erfolgt das durch den Natursprung eines Ebers. Meistens werden die Sauen “künstlich besamt”. Das bedeutet, dass von Ebern auf einer Besamungsstation gewonnene Sperma zum richtigen Zeitpunkt in die Sau eingeführt wird. Um eine möglichst hohe Erfolgsquote zu haben, muss der Bauer darauf achten, wann genau seine Sauen fruchtbar sind. Für die Besamung werden die Sauen etwa eine Woche einzeln gehalten. Sie stehen in Besamungsbuchten und können sich während dieser Zeit nicht frei bewegen. Maximal zehn Tage Einzelhaltung sind erlaubt. Für die Arbeitsabläufe beim Besamen ist diese Form der Sauenhaltung von Vorteil. Durch die Einzelhaltung werden auch Verletzungen und Stress, zum Beispiel durch Rangkämpfe zwischen den Sauen, die in dieser Zeit häufig zu beobachten sind, verhindert.
Um die Sauen in Stimmung zu bringen, geht ein Eber vor den Sauen den Gang auf und ab. Sein Geruch trägt dazu bei, dass die Sauen in die Rausche kommen. Die Bauern halten meist nur zu diesem Zweck einen Eber. 90 Prozent der Sauen werden mit Sperma von Besamungsstationen künstlich besamt. Die restlichen Sauen werden bei einem Natursprung vom Eber befruchtet. Die Besamung ist zu 90 Prozent erfolgreich und die Sau wird trächtig. Nach drei Wochen wird per Ultraschalluntersuchung festgestellt, ob die Sau trächtig ist. War die Besamung nicht erfolgreich, muss die Sau zurück ins Deckzentrum. Dann gibt es zum geplanten Geburtstermin eine Geburt weniger, also auch weniger Ferkel und weniger Ertrag für den Bauern.
Im Wartestall sind die Sauen nach der erfolgreichen Besamung und bis wenige Tage vor der Geburt der Ferkel. In den etwa 15 Wochen im Wartestall haben die Sauen soziale Kontakte zu Artgenossinnen. In dieser Zeit werden sie in Gruppenhaltung gehalten, seit 2013 verpflichtend. Die Gruppengröße ist je nach Betrieb unterschiedlich. Zum Fressen gehen die Sauen in einen Bereich, wo sie ungestört von anderen Sauen fressen können. So werden Konflikte vermieden.
FIXIERUNG DER SAU RUND UM DIE GEBURT
Fünf Tage vor und vier Wochen nach der Geburt sind konventionelle Zuchtsauen derzeit noch im Kastenstand fixiert. Das schützt Ferkel vor dem Erdrücken und erleichtert Arbeitsabläufe für den Bauern. Der Kastenstand steht in der Kritik, weil die Bewegungsfreiheit der Sau stark eingeschränkt ist. Ab dem Jahr 2033 ist die routinemäßige Fixierung im Kastenstand verboten.
Der Kastenstand - auch als “Ferkelschutzkorb” bezeichnet - ist so konstruiert, dass sich die Sau in einem Bereich in der Abferkelbucht aufhält, während die Ferkel die ganze Bucht nutzen können. Jede Sau mit ihren Ferkeln hat eine eigene Bucht. Die Sau wird in einem Metallgestänge fixiert. Sie kann sich dabei nicht umdrehen und kaum nach vorne oder hinten gehen.
Kastenstand als Schutz für Personen und Ferkel
Vorteil ist, dass die Sau weniger Ferkel erdrückt. Die Abferkelbuchten sind jener Bereich eines Schweinestallgebäudes, dessen Umbau am teuersten wäre. Ein weiterer Vorteil des Kastenstandes ist der Personenschutz. Wenn die Bauern mit den Schweinen arbeiten, insbesondere wenn sie Ferkel aus der Abferkelbucht nehmen, kann die Muttersau aggressiv werden. Mit dem Kastenstand können die Bauern die Ferkel heraus nehmen ohne mit der Sau in direkten Kontakt zu kommen.
“Keine tiergerechte Haltung”
Aus der Sicht von Barbara Fiala-Köck, Tierschutz-Ombudsfrau des Landes Steiermark, erfüllt die derzeit übliche Abferkelbucht nicht die Ansprüche an eine tiergerechte Haltung. Sie erwähnt beispielsweise ein Bedürfnis unmittelbar vor der Geburt: “Es fehlt die Möglichkeit des Auslebens des Nestbauverhaltens. Die Schweine können sich nicht ordentlich ablegen und sie können sich nicht umdrehen.” Zudem fehle der Sozialkontakt mit den Ferkeln, so Fiala-Köck.
Ab 2033 Bewegungsfreiheit verpflichtend
Im Projekt “Pro Sau” wurde eine Abferkelbucht getestet, die Bewegung nach der Geburt ermöglicht. Die Sau kann zeitweise fixiert werden, wenn der Bauer mit den Ferkeln arbeitet. Erste Bauern verwenden bereits “Pro Sau”-Abferkelbuchten. Ab dem Jahr 2033 wird es generell verboten sein, Zuchtsauen in der Abferkelbucht dauerhaft zu fixieren. Dann ist die österreichische Schweinebranche bereits vorbereitet. Betriebe, die einen neuen Stall bauen, verwenden das neue System.
Bio-Sauenhaltung
Bio-Sauen haben immer Auslauf, auch während der Säugezeit. Die Ausläufe sind meist befestigt, Weidegang ist nicht verpflichtend. Auch Wühlmaterial muss immer zur Verfügung stehen. Meist wird Stroh verwendet. Kastenstände als Haltungssystem für säugende Sauen sind verboten.
Eingriffe am Ferkel
KASTRIEREN OHNE BETÄUBUNG
In Österreich werden wie in vielen anderen Ländern konventionelle männliche Ferkel ohne Betäubung kastriert. Eine Schmerzmittelgabe ist in Österreich verpflichtend. In der ersten Lebenswoche werden die Hoden der männlichen Ferkel entfernt, damit ihr Fleisch keinen unangenehmen Geruch entwickelt und sie ein weniger aggressives Verhalten zeigen. Bio-Ferkel, deren Fleisch später im Lebensmittelhandel erhältlich ist, werden nach einer Brancheneinigung seit 1.7.2018 unter Narkose kastriert.
Wenige Sekunden dauert der Eingriff, der verhindert, dass aus den männlichen Ferkeln Eber werden. Der Bauer schneidet mit einem Skalpell den Hodensack an, presst die Hoden heraus, durchtrennt die Samenstränge und entfernt die Hoden gänzlich. Vor der Kastration bekommt das Ferkel ein Schmerzmittel, seit 1.10.2017 verpflichtend. Eine Betäubung, die dafür sorgen würde, dass das Ferkel den Eingriff nicht spürt, wird nicht durchgeführt. Laut der 1. Tierhaltungsverordnung darf die Kastration in den ersten sieben Lebenstagen durch den Bauern erfolgen, später darf nur ein Tierarzt und unter “wirksamer Betäubung” kastrieren, wie es im Gesetz heißt. Die männlichen Ferkel werden aus mehreren Gründen kastriert. Das Fleisch von unkastrierten Ebern kann beim Braten einen üblen Geruch entwickeln, den so genannten “Ebergeruch”. Außerdem zeigen viele Eber ein aggressiveres Verhalten.
“Äußerst schmerzhafter Eingriff”
Barbara Fiala-Köck, Tierschutzombudsfrau des Landes Steiermark, sagt: “Die Kastration ist für das Ferkel ein äußerst schmerzhafter Eingriff. Die Schmerzen entstehen beim Hautschnitt und beim Durchtrennen des Samenstrangs.” Michael Hartl von der Tierschutzorganisation United Creatures kritisiert, dass man bei der Kastration ein Tier “unwiederbringlich und unter großen Schmerzen” verändert.
Warum dennoch betäubungslos kastriert wird
Die Schweinebranche arbeitet an Lösungen, es gibt unzählige Forschungen, doch bisher hat sich in Österreich noch keine finanzierbare Alternative herauskristallisiert. Im Wesentlichen gibt es drei Alternativen, die diskutiert werden - die Narkose, die Ebermast ohne Kastration und eine Impfung gegen Ebergeruch, die “Immunokastration”. Die Biobranche hat sich darauf geeinigt, dass Ferkel, die im Lebensmittelhandel verkauft werden, nur mehr unter Narkose kastriert werden. Seit 1.7.2018 wird diese Branchenlösung umgesetzt. Die Narkose darf nur durch einen Tierarzt erfolgen und kostet rund 20 Euro pro männlichem Ferkel. Die Bauern bekommen den Mehraufwand abgegolten, Bio-Fleisch wird dadurch etwas teurer.
Nachteile der Alternativen
Neben den hohen Kosten ist einer der Nachteile, dass Bio-Ferkel jetzt erst im Alter von drei Wochen kastriert werden und die Operationswunde größer ist. Außerdem verschlafen die sensiblen Ferkel zwei- bis dreimal Säugen bei der Muttersau. Manche Ferkel überleben die Narkose nicht. Eine weitere Alternative, die so genannte Immunokastration, funktioniert ähnlich wie eine Impfung. Sie wirkt so auf die Hormone des männlichen Schweins, dass die Hoden nicht ausgebildet werden. Laut Hagmüller ist sie den Konsumenten schwer zu vermitteln, weil der fälschliche Begriff “Hormonfleisch” abschrecken könnte. “Dabei handelt es sich gar nicht um ein Hormon, (das gespritzt wird, Anm.) sondern um einen Impfstoff”, so Hagmüller. Michael Hartl von United Creatures sieht die Immunokastration als unbedenklich. Das Mittel dafür trägt den Namen “Improvac” und ist seit 2009 zugelassen. Es kostet 6 bis 8 Euro pro Ferkel. Angewendet wird es aber derzeit nicht. Die dritte Alternative wäre, die unkastrierten Eber zu mästen. Einer der Hauptnachteile dabei ist, dass das Fleisch mancher Eber einen üblen Geruch entwickelt, den so genannten Ebergeruch. Außerdem zeigen Eber ein deutlich aggressiveres Verhalten als ihre kastrierten Artgenossen. Sie müssen früher geschlachtet werden, was aus ökologischer Sicht wiederum ein Nachteil ist.
Blick nach Deutschland
In Deutschland soll die betäubungslose Kastration verboten werden, die Branche wird auf eine Alternative angewiesen sein. Befürchtet wird, dass vermehrt Ferkel importiert werden, die mit einer Deutschland verbotenen Methode kastriert wurden. Das würde das Problem teilweise ins Ausland verlagern und gleichzeitig deutsche Ferkelerzeuger im Wettbewerb benachteiligen.
Nach der Geburt schleift ein Teil der Bauern den Ferkeln die Eckzähne. Diese können sehr spitz sein und so für die Zitzen der Sau und andere Ferkel gefährlich werden. Das Abzwicken der Eckzähne ist verboten. Mit einem Schleifgerät wird die Spitze der Eckzähne rund geschliffen. Das Gerät ist so konstruiert, dass der Schleifstein das Ferkel nicht an anderen Stellen verletzen kann. Das Abschleifen der Eckzähne durch den Bauern ist bis zum siebten Lebenstag erlaubt, danach dürfte nur mehr ein Tierarzt die Eckzähne abschleifen. Das Gesetz besagt, dass der Eingriff nicht routinemäßig, sondern nur zur Vermeidung von weiteren Verletzungen am Gesäuge der Sau durchgeführt wird. In der Bio-Landwirtschaft ist das Eckzähne schleifen verboten, nur in “begründeten Einzelfällen” ist es mit Zustimmung der Kontrollbehörde möglich, wie es in der EU-Bio-Verordnung heißt.
KÜRZEN DER SCHWÄNZE
Konventionellen Mastferkeln werden in der Woche nach der Geburt die Schwänze gekürzt. Diese Maßnahme kann Schwanzverletzungen reduzieren, die durch das Beißen von Artgenossen entstehen können. Kritisiert wird neben der Methode an sich, dass die Schweine an die Haltungsbedingungen angepasst werden, anstatt umgekehrt die Haltungsbedingungen an die Bedürfnisse der Schweine anzupassen.
Der Bauer oder die Bäuerin nimmt das Ferkel mit der Hand auf und hält den Schwanz auf eine heiße Klinge. Nach wenigen Sekunden wird durch die Hitze das hintere Drittel des Schwanzes abgetrennt und die Stelle wird verödet. Seit der Novelle der Tierhaltungsverordnung vom 1.10.2017 sind zwei neue Vorschriften zum Kürzen von Schwänzen festgelegt. Vor dem Eingriff muss ein Schmerzmittel verabreicht werden. Das verwendete Brenngerät muss scharf schneiden und veröden.
Weniger Knabbern an Schwänzen
Werden Schwänze angeknabbert, kann das Infektionen und schmerzhafte Verletzungen auslösen. Durch das Kürzen, auch als Kupieren bezeichnet, ist der Schwanz für andere Schweine weniger interessant. “Ein routinemäßiges Kupieren wäre eigentlich (gesetzlich, Anm.) verboten und entspricht auch nicht den Anforderungen der Richtlinie”, sagt Barbara Fiala-Köck, Tierschutzombudsfrau des Landes Steiermark. Dennoch werden die Schwänze konventioneller Mastschweine üblicherweise vorbeugend gekürzt. In der Bio-Landwirtschaft ist das Schwanz kupieren verboten. Auch in der Bio-Haltung kann das Schwanz beißen vorkommen. Die Diskussion über das Schwanz kupieren hängt eng mit jener über Beschäftigungsmöglichkeiten für Schweine zusammen, weil das Verhalten des Schwanz beißens viele Ursachen hat, aber auch auf einen Mangel an alternativen Beschäftigungsmöglichkeiten zurückzuführen sein könnte.
Jedes Ferkel bekommt eine Ohrmarke, die seine Herkunft nachvollziehbar macht. Bleibt ein Schwein von der Geburt bis zur Abholung zum Schlachthof immer am selben Betrieb, kann die Kennzeichnung statt einer Ohrmarke mit einem Tätowierstempel erfolgen.
NOTTÖTEN LEBENSSCHWACHER FERKEL
Ist ein Ferkel so krank, so schwach oder so schwer verletzt, dass es keine Überlebenschance hat, muss der Bauer dem Tier ein Leiden ersparen und es töten oder es vom Tierarzt töten lassen. Ein Töten, nur weil etwa eine Sau mehr Ferkel auf die Welt gebracht hat als sie Zitzen hat, ist verboten.
Laut Tierschutzgesetz darf kein Tier “ohne vernünftigen Grund” getötet werden. Ein österreichischer Schweinebauer würde auch nie auf die Idee kommen, ein gesundes Ferkel zu töten. Bringt eine Sau mehr Ferkel zur Welt als sie Zitzen hat, kommen die überzähligen Ferkel zu einer anderen säugenden Sau mit einem weniger großen Wurf. Der einzige Grund, ein Ferkel zu töten, ist, wenn dieses todkrank oder schwer verletzt ist.
Schlag auf den Kopf
Das Ferkel wird in der Regel vom Bauern selbst mit einem Schlag auf den Kopf betäubt und anschließend entblutet. Johannes Baumgartner von der Veterinärmedizinischen Universität Wien empfiehlt in einem Vortrag bei der Freilandtagung 2017, diese Methode anzuwenden, wenn der Bauer selbst die Tötung vornimmt. Erfolgt das Nottöten durch den Tierarzt, wäre eine Methode ähnlich dem Einschläfern bei Heimtieren am besten geeignet, wie Baumgartner betont.
Vom Ferkel zum Mastschwein
Im Alter von vier Wochen, mit einem Gewicht von etwa zehn Kilo, werden die Ferkel von der Zuchtsau getrennt. Sie kommen gemeinsam mit Ferkeln anderer Würfe in Gruppenhaltung. Vor allem die ersten Tage in der neuen Umgebung sind für die Ferkel mit einigen Umstellungen verbunden. Die Muttersau mitsamt der Milch ist weg, wodurch das Futter umgestellt wird. Außerdem müssen die Ferkel mit vielen gleichaltrigen Artgenossen auskommen. Die Rangordnung streiten sie sich erst aus. Vor allem kleinere und schwächere Ferkel können in dieser Phase durch Unterdrückung leiden. Auch hier ist der Bauer gefragt, die Gruppen so zusammen- und umzustellen, dass die Ferkel möglichst gleich weit entwickelt sind. Die größte Herausforderung ist, dass die Ferkel in dieser Phase am krankheitsanfälligsten sind.
Kleinstrukturierte Ferkelproduktion
Europaweit ist es üblich, dass ein großer Ferkelproduktionsbetrieb einen Mäster beliefert. Österreich ist so kleinstrukturiert, dass sich das nicht ausgeht. Die Ferkelproduzenten sind im internationalen Vergleich sehr kleine Familienbetriebe. Sie erzeugen nicht ausreichend Ferkel, um einen ganzen Mastbetrieb zu versorgen, obwohl auch die Mäster vergleichsweise kleine Familienbetriebe sind. Ein österreichischer Mastbetrieb bezieht insgesamt Ferkel von durchschnittlich zehn Herkünften. Die Herausforderung dabei ist, dass die jungen Schweine möglichst gleiche Eigenschaften aufweisen sollten, unter anderem, damit möglichst wenig Konflikte unter den Tieren entstehen.
Wenn ein Mastbetrieb Ferkel braucht, sollte die richtige Anzahl in der richtigen Größe und zum richtigen Zeitpunkt zur Verfügung stehen. Ferkelerzeugergemeinschaften sammeln die die Ferkel ihrer Mitgliedsbetriebe und vermarkten sie an Mastbetriebe. Das macht es den Bauern viel einfacher, Ferkel zu verkaufen oder zu kaufen.