Käse in Österreich
Österreich rühmt sich gerne für seinen Käse. Das hängt wohl auch damit zusammen, dass hierzulande vor allem beim Käse gilt: Qualität vor Quantität. Denn so genießen österreichische Käse-Spezialitäten wie etwa Berg- oder Alpkäse vor allem bei Käsekennerinnen und -kennern besondere Anerkennung. Entsprechend groß ist dann auch die Vielfalt, doch in der Masse sind wir im internationalen Vergleich nicht vorne mit dabei. In Österreich produzieren wir mit einem Selbstversorgungsgrad von 100 Prozent theoretisch so viel, wie wir konsumieren. Theoretisch deshalb, weil Österreich etwas weniger als die Hälfte seiner Käse vor allem nach Deutschland, Italien und Griechenland exportiert. Insgesamt wird rund 16 Prozent biologischer Käse hergestellt. Ein Teil des in Österreich konsumierten Käses wird auch importiert, vorwiegend aus Deutschland, Italien und den Niederlanden. Hierzulande essen wir etwas über 23 Kilogramm Käse pro Kopf und Jahr.
Insgesamt werden jährlich in Österreich ungefähr 213.500 Tonnen Käse produziert. Die Produktionsmenge hat sich seit 1970 fast vervierfacht. Heute wird am meisten Schnittkäse hergestellt – dieser Käsetyp macht 36 Prozent der gesamten Produktionsmenge aus. Während der Anteil von Hartkäse seit 1970 von rund 37 Prozent auf 23,5 Prozent zurückgegangen ist, ist der von Frischkäse deutlich gestiegen: Vor rund 50 Jahren wurde mit zwei Prozent kaum Frischkäse hergestellt, heute macht er allerdings etwas unter 15 Prozent der gesamten Produktionsmenge aus.
Die Daten zu Schmelzkäse bringen erstaunliche Zahlen zu Tage: In Österreich hatten wir 2021 einen Selbstversorgungsgrad von fast 720 Prozent. Jedoch werden über 90 Prozent der hierzulande produzierten Menge – rund 41.300 Tonnen – exportiert.
Europa – der Käsekontinent?
In Sachen Käseproduktion in Europa führt Deutschland: Das Land stellte 2020 mehr als 2,4 Millionen Tonnen von den in der EU-28 insgesamt rund 9,9 Millionen Tonnen her. Platz zwei nimmt Frankreich ein, gefolgt von Italien. Weltweit mit Abstand am meisten Käse produzieren die USA. Etwas über 26,9 Prozent der globalen Produktion geschieht dort, gefolgt von Deutschland mit nur mehr rund 11 Prozent Beteiligung. Mit rund 215.300 Tonnen stellt Österreich nur einen sehr kleinen Teil der weltweiten Produktion her. Wäre allerdings die EU-28 ein Land, dann würde sie am meisten produzieren und auch exportieren: 2020 deckten die 28 Länder zusammen knapp 44,1 Prozent der weltweiten Produktion. Die EU-28 ist zudem der größte Exporteur von Käse – noch vor den USA und Neuseeland. Die europäischen Länder bringen ihren Käse vor allem nach Japan, USA sowie Schweiz.
Auch beim Konsum hat Europa die Nase vorn. Obwohl Käse so ziemlich in allen Teilen der Welt konsumiert wird. Kein Wunder, denn schlussendlich ist er haltbar gemachte Milch – infolge kann man also wahrscheinlich sagen: Da, wo Milch getrunken wird, wird auch Käse gegessen. Im internationalen Vergleich konsumieren aber die Menschen der EU-27 am meisten Käse: Während 2021 in Europa etwas über 20 Kilogramm Käse pro Kopf konsumiert wurden, haben die zweitplatzierten US-Amerikanerinnen und -Amerikaner lediglich knapp 18 Kilogramm gegessen. Das untere Ende der Liste führen die Philippinen mit nur mehr einem halben Kilogramm sowie China mit circa zehn Gramm pro Kopf und Jahr an. Etwas überraschend dürfte das europäische Land sein, in dem am meisten Käse gegessen wird: Griechenland, gefolgt von Frankreich. Österreich liegt mit seinen etwas über 23 Kilogramm pro Kopf und Jahr im europäischen oberen Drittel. Im Jahr 2021 kauften die Menschen in Österreich am meisten Gouda, gefolgt von Käse auf Gervaisbasis.
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